"Daß wir wieder werden wie Kinder,

ist eine unerfüllbare Forderung.

Aber wir können zu verhüten versuchen,

daß die Kinder so werden wie wir"

Erich Kästner

 

Die Idee

 

Stellen Sie sich vor, wir alle würden schon von unserer frühesten Kindheit an als bereits individuelle Persönlichkeiten wahrgenommen und dementsprechend in unserer Entwicklung begleitet und unterstützt. Wie würde unser/ Ihr Leben heute aussehen?

 

Auch wenn die meisten von uns unglaublich viel Liebe als Kinder erfahren haben, so sind wir auch alle mehr oder weniger das Resultat bestimmter Vorstellungen und Überzeugungen, die unsere Eltern, Großeltern, Erzieher, Lehrer und alle anderen, die an unserer Erziehung beteiligt waren, an uns weiter gegeben haben. Manchen wurden sogar die unerfüllten Träume ihrer Eltern als ihre eigenen "eingepflanzt".

Und obwohl die Psychologie und die Pädagogik in den letzten drei Jahrzehnten neue Erkenntnisse in Bezug auf die Entwicklung und die Bedürfnisse der Kinder gebracht hat, werden immer noch viele Kinder als "Tabula Rasa" angesehen und in ihrer Erziehung den herrschenden, oft nicht mehr ganz aktuellen Paradigmen sowie den individuellen Überzeugungen und Wünschen der Eltern "angepasst".

 

Schon während meines Studiums stellte ich mir die Frage nach dem "Warum".  Warum so viele Menschen mit ihrem Leben unzufrieden sind, warum so viele individuelle Träume und Lebensziele nicht in Erfüllung gehen, warum es heutzutage immer mehr Teenager und Jugendliche gibt, die um sich herum schlagen, rebellieren, immer unzufriedener, unmotivierter oder gar depressiv sind.

Ich kann diese Frage bestimmt immer noch nicht vollständig beantworten, aber es drängt sich mir unaufhörlich die Vermutung auf, dass es unter anderem auch etwas mit der Erziehung und unserem Umgang mit den Kindern zu tun haben muss.

 

Ich liebe den Vergleich mit den Bäumen:                                                                                                                                               Wenn wir einem Setzling genug Freiraum geben, ihn mit entsprechenden Nährstoffen versorgen und nur am Anfang eine ganz kleine Stütze anbieten ansonsten aber der Natur freien Lauf lassen, dann wird er aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem großen, starkem, den Elementen trotzendem Baum heranwachsen. Wenn wir allerdings dem gleichen Setzling nur wenig Raum bieten, ihn in eine unnatürliche Form bringen und an Spaliere zwingen, nur damit er die von uns erwarteten, möglichst großen Erträge bringt und auch ansonsten unseren Vorstellungen entspricht, dann wird er zu einem kränklichen, von uns abhängigem Baum wachsen, der ohne unsere ständige Pflege, Korrektur und dauerhafte Stütze nicht überlebensfähig ist. 

 

Deswegen entschied ich mich gegen eine strenge, unflexible, einengende Erziehung

und für eine liebevolle, bestärkende und fördernde Begleitung.

Dies soll keinesfalls heißen, dass ich die Kinder sich selbst überlasse oder ihnen alles durchgehen lasse. Im Gegenteil. Es ist unglaublich wichtig einen stabilen, klar strukturierten Rahmen zu schaffen in dem sich die Kinder sicher bewegen können. Genauso wichtig ist es bestimmte Regel aufzustellen und sie dann auch konsequent zu befolgen. Allerdings ist es auch von größter Priorität die Individualität und Einzigartigkeit jedes Einzelnen zu erkennen, zu respektieren und zu fördern. Auch der Umgang mit Verboten sowie die Häufigkeit des "Nein!" muss meiner Meinung nach überdacht werden. Deswegen hinterfrage ich  jedes Verbot bevor ich es ausspreche und nutze dieses so beliebte "Nein" vorwiegend nur in wirklich wichtigen oder gar gefährlichen Situationen. Damit erreiche ich, dass die Kinder dieses "Nein" ernst nehmen.

Ich möchte eine offene, bejahende, vertrauensvolle Atmosphäre schaffen, in der jedes Kind seine Bedürfnisse offen legen darf und darauf vertrauen kann diese erfüllt zu bekommen.

Ich hoffe auf diese Weise die Kinder in ihrem persönlichen Wachstum zu unterstützen, zu fördern und zu stärken.

 

                                                                                                                

                                                                                                                                            weiter zu: Ziele und der Weg dorthin